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Final Touch#2 Teilnehmer The Poetess beim Locarno Filmfestival

Final Touch. Intense Feedback from Experts heißt das im April zum zweiten Mal beim Bolzano Film Festival Bozen stattgefundene Branchenprogramm, bei dem junge Filmemacher/innen ihre noch unfertigen Filmprojekte mit einer Expertenrunde diskutieren können. Erstmals in diesem Jahr wurde dabei ein Projekt mit dem Arri Media Post-Production Prize ausgezeichnet und erhielt Postproduktionsleistungen im Wert von 5.000 Euro.

Verliehen wurde die Förderung im April dieses Jahres an Behind the Veil, so der Arbeitstitel des Dokumentarfilms von Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff, ein Film über eine 43jährige Hausfrau und Dichterin, Hissa Hilal aus Saudi-Arabien, die sich gegen die patriarchialen Strukturen ihres Landes hinwegsetzt und mit ihren systemkritischen Texten an einer Fernsehshow, der populären „Million’s Poet“, teilnimmt.

Mittlerweile ist der Film fertiggestellt und erfährt unter dem Titel The Poetess dieser Tage seine Weltpremiere im renommierten Spezialprogramm „Semaine de la Critique“ beim Locarno Filmfestival.

Wir gratulieren Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff zur Fertigstellung des Films und zur Teilnahme in Locarno!

Pressestimmen 2017

[…] Bis heute haben sich die Bozner Filmtage dank der tatkräftigen Unterstützung seiner Sponsoren, aber vor allem dank der vielen, großteils ehrenamtlichen Mitarbeiter zu einem Filmfestival entwickelt, das dem internationalen Vergleich standhält. Zu verdanken ist das auch den erfolgreichen und langjährigen Festival-Managern, der Festivalleiterin Helene Christanell und dem Programmleiter Martin Kaufmann. Es gibt sogar ein Filmfestival-Hotel – nahe dem Veranstaltungsort in Bozen: Im historischen „Laurin“ treffen sich Stars und Sternchen. Dass das Filmfestival in Bozen von der in- und ausländischen Filmbranche und vom heimischen Publikum so geschätzt und geliebt wird, macht nicht nur sein Standort an der deutsch-italienischen Sprachgrenze aus, die eine spezielle mehrsprachige Mischung der Filme und Gäste begünstigt, sondern auch die ganz besondere Atmosphäre eines kleinen, überschaubaren Filmfestivals, in dem den Gästen inmitten einer wunderbaren (Urlaubs-)Landschaft viel Raum für Gespräche, Begegnungen und kulinarische Genüsse geboten wird. Metropol.News.de vom März 2017

Das Film Festival Bozen schaut nach vorn. Heuer ganz besonders. Und es schaut zurück. Beides Mal geht es darum, das Kino wieder zu finden. Allein ein Blick auf den Wettbewerb als prominenteste Sektion verrät, wie aufgeweckt die Filmtage sind. Heinrich Schwazer, Neue Südtiroler Tageszeitung, 05.04.17

„Es gibt doch kaum ein Filmfestival, wo man mit so vielen Leuten in Kontakt kommen kann. Meistens ist ein Festivalbetrieb sehr hektisch, sehr groß aufgezogen, man hat eigentlich wenig Möglichkeiten mit Filmemachern, mit Leuten aus der Branche zu sprechen. Das ist in Bozen sehr gut und sehr einfach möglich, bei schöner Umgebung und gutem Essen!“
Evi Romen, Editorin und Expertin im Final Touch Programm, Radio Rai Südtirol 08.04.2017

„Das Filmfestival ist essentiell für die Filmkultur, für mich ist das Filmfestival Sauerstoff. Nicht nur das Filmfestival, sondern das ganze Konzept des Filmclubs. Als ich 17, 18 Jahre alt war, also Mitte der 1980er Jahre war das gelebter Ausdruck einer zweisprachigen Kultur. Es sind deutschsprachige Filme gezeigt worden, es sind italienischsprachige Filme gezeigt worden, einzigartig in Südtirol“. Valerio Moser, Produzent Miramonte, Radio Rai Südtirol 08.04.2017

„Der Filmclub war für mich immer sehr wichtig, der einzige Ort in Südtirol, wo man Filmkunst sehen konnte, wo man Leidenschaft für das Kino entwickeln konnte. Ich habe interessanterweise auch im Filmclub meinen Zivildienst gemacht und war dann bei zwei Festivalausgaben ziemlich eng beteiligt. Das waren noch die Anfangsjahre, Ende der 80er Jahre – und diese Zeit hat sicher auch meine Leidenschaft fürs Kino, fürs Filmemachen geprägt.“ Andreas Pichler, Filmemacher Miramonte, Radio Rai Südtirol 08.04.17

Alla conferenza stampa al Laurin, assediato da telecamere e microfoni, Michele Placido ha commentato così il Premio alla Carriera che è venuto a ritirare: „Prendere un premio qui, al confine, mi ricorda il premio come miglior attore ricevuto tanti anni or sono alla Berlinale. Del resto sono sempre contento di ritornare a Bolzano. Pensate che i trentini si lamentano spesso con me perché preferisco l’Alto Adife alla loro provincia.“ Fabio Zamboni. Alto Adige 08.04.2017

„Natürlich freut es mich, dass man die Qualität meiner Arbeit schätzt, besonders hier, weil Bozen eine Grenzstadt ist und als Mittler zwischen Italien und Europa fungiert.“ Michele Placido, Dolomiten, 08.04.2017

Trentun anni e non mostrarli. La 31esima edizione del Bolzano film festival ha mantenuto la stessa freschezza dei primi aventurosi Bozner Filmtage, quando si contrabbandavano i film delle avanguardie europee per mostrarle anche a Bolzano. Corriere dell’Alto Adige, 09.04.17

Das Bozner Filmfestival und die Jurys bewiesen heuer jedenfalls ein Gespür für junge Talente … Keine Spur von der Dominanz alter männlicher Filmemacher, wie bei anderen Filmfestivals. Marian Wilhelm, Dolomiten, 11.04.17

„Jung, weiblich, unkonventionell: Es war ein Festival der Frauen, eines der Jugend, der mutigen Jurys und der hohen Qualität“ Renate Mumelter, Neue Südtiroler Tageszeitung, 11.04.17

Unter dem Titel „Bozen zu Ostern fast ausgebucht“ äußert sich Roberta Agosti, Direktorin des Verkehrsamtes erfreut über die gute Bettenauslastung und betont: „Vor allem das Filmfestival habe dem Tourismus in Bozen Anfang April in die Karten gespielt.“ stol.it vom 12.4 2017

This was BFFB 2017: Thank you!

Die Preisträger des 31. BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN

Preis des Landes Südtirol

DAS UNMÖGLICHE BILD von Sandra Wollner

Lobende Erwähnung

KATER von Händl Klaus

Preisträgerin Sandra Wollner + Jury + Barbara Weis + Moderatorin Angelika König

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

HAPPY von Carolin Genreith

Lobende Erwähnung

THE GOOD INTENTIONS von Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber

Preisträgerin Carolin Genreith + Jury + Eva Grattl (Stiftung Sparkasse) (2)

Publikumspreis der Stadt Bozen

GESCHWISTER von Markus Mörth

Preisträger Markus Mörth + Bürgermeister Caramaschi

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

LA RAGAZZA DEL MONDO von Marco Danieli

Schülerjury bei Preisverleihung

Final Touch Arri Media post-production prize

BEHIND THE VEIL von Andreas Wolf und Stefanie Brockhaus

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Jurybegründungen:

Preis des Landes SüdtirolDie Jurymitglieder Noni Lickleder, Daniele Ciprì und David Wegmüller begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Der prämierte Film erzählt in einer Sprache, der wir alle mächtig sind, der Sprache der Erinnerung. Gleichzeitig ist der Film eine Reflexion darüber, wie durch das Auge der Kamera eine Geschichte entsteht. Die Regisseurin holt den Zuschauer ab und entlässt ihn in seine eigene Vorstellung. Die beste Begründung aber für die Entscheidung der Jury sind die letzten drei Gedanken im Film:
Sich was vorzustellen ist vielleicht eh das Gleiche wie sich zu erinnern. Nur mit Bildern, die man noch nicht gemacht hat. Die Erinnerung ist so unzuverlässig, dass man meinen könnte, es wäre die Zukunft.»

Eine lobende Erwähnung geht an „KATER“ von Händl Klaus: „Für die Beobachtung des Gefühls des Vertrauens in einer Beziehung – und was passiert, wenn dieses Gefühl erschüttert wird.“

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse

Die Jurymitglieder Barbara Winkler, Luca Ragazzi und Georg Tschurtschenthaler begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„Die Regisseurin schafft es mit reflektierter Offenheit sich selber und auch die Zuschauer auf eine Reise in eine fremde Kultur mitzunehmen und einen eigenen Blick jenseits von schnellen Vorverurteilungen zu entwickeln. Für die intellektuelle Reflektiertheit, die stilsichere Kameraarbeit und die raffinierte Erzählweise geht der Hauptpreis der Jury an Happy von Carolin Genreith.“

Die lobende Erwähnung geht an den Film The Good Intentions von Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber, „eine filmische Familienaufstellung, die Hoffnung auf Veränderung gibt. Der Film gibt uns tiefe Einblicke in das Innenleben einer fünfköpfigen Familie gibt, wo viel diskutiert und noch mehr geraucht wird. Durch den Film kommt ein Prozess in Gang und dieses enge und beklemmende System gerät ins Wanken.“

Preis der Euregio-Schülerjury (aus Südtirol, Trentino und Tirol)

Der Siegerfilm der Euregio Schülerjury, bestehend aus den 9 Schüler/innen:
Chiara Bonoldi, Bolzano (Südtirol/Alto Adige), Elisa Leimgruber, Girlan (Südtirol/Alto Adige), Greta Maurer, Bozen (Südtirol/Alto Adige), Davide Angeli, Trento (Trentino), Marco Filippo, Trento (Trentino), Giona Vettori, Trento (Trentino), Vanessa Egger, Kaprun (Salzburg), Greta Longariva, Innsbruck (Tirol), Irene Mallaun, See (Tirol), mit den beiden Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon ist:

„LA RAGAZZA DEL MONDO“ von Marco Danieli

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:

„Unsere Wahl fällt auf einen Film, der sich mit einem hohen Maß an Einfühlsamkeit präsentiert und im gleichen Moment einen Bewusstseinsprozess in Gang setzt, der zum Nachdenken anregt. Ein Film als Plädoyer für ein Leben in Freiheit, mit Leidenschaft und authentischen Gefühlen, im Gegensatz zu einem Leben, das von Unfreiheit durch Religion und ein starres Familiengefüge geprägt ist. Ein Film, der sich auszeichnet durch eine eindringliche Erzählung, eine glaubwürdige schauspielerische Umsetzung und ein hohes Maß an Identifikation mit den Zwängen und Noten der Hauptfiguren.“

Andreas Pichler + Valerio B. Moser = Miramontefilm

 

„Es geht darum, das Kleine universal zu machen“

Die Filmemacher Andreas Pichler und Valerio B. Moser gründeten im Jahr 2005 die Bozner Produktionsfirma Miramontefilm. Beide kennen sich seit vielen Jahren, haben zusammen die Schule für Fernsehen und Film Zelig in Bozen im ersten Ausbildungszyklus Anfang der 1990er Jahre besucht und drehen, schreiben, produzieren seither mit Leidenschaft Dokumentarfilme für Kino und TV, im südtiroler aber auch im europäischen Kontext, gestalten Kunstprojekte, Werbefilme. Sie sind ein eingespieltes Team und kennen sich so gut wie ihre Westentasche. Tatsächlich? Andreas Pichler und Valerio B. Moser im Kreuzinterview mit Angelika König und Antonella Arseni

Andreas Pichler, Sie sind der Regisseur und Autor bei Miramonte, Valerio B. Moser kümmert sich um die Produktion. Was kann Valerio B. Moser gut? Was gar nicht?

Andreas Pichler: Was Valerio sehr gut kann, ist die Projekte von ihrer verwaltungstechnischen Seite zusammenzuhalten. Die Ziffern stimmen am Ende und er schaut darauf, dass wir am Ende gut dastehen. Wir hatten schon Projekte, wo sehr wenig Geld da war, und hier einen Partner zu haben, der weiß, wo er aufpassen muss, wie weit wir gehen können, das ist schon unheimlich wichtig. Als Gesprächspartner für Projekte ist er natürlich auch wichtig, im Vorfeld diskutieren wir viel. Was er nicht so gut kann, ist Rohschnitte zu beurteilen, finde ich. Im Vorfeld finde ich sein Feedback unheimlich wichtig, aber wenn es um Rohschnitte geht, dann kann ich nicht viel mit dem anfangen, was du mir sagst (lacht).

È Lei Valerio B. Moser, cosa dice di Andreas Pichler, dopo questa collaborazione che dura più di 15 anni?

Valerio B. Moser: Io sono contentissimo della regia, dello stile di regia di narrare argomenti anche molto complessi, con una correttezza che io ammiro molto. Andi cerca di arrivare al nocciolo della questione tenendosi il più fuori possibile e dandosi comunque un suo stile alla ricerca che fa. Cosa non mi piace è…che è molto leone. Lui apprezza l’ammirazione di tutto il mondo. A me invece mi piace avere gente che il nostro film non piace… Invece Andreas vuole un consenso universale per quello che fa.

Andreas Pichler:  Also ich komme nicht damit zurecht, wenn mich jemand kritisiert, meinst du?

Valerio B. Moser: Si, te la prendi troppo, si vede proprio che soffri.

Andreas Pichler, der rote Faden, der sich durch Ihre Filme zieht, sind gesellschaftliche Umbrüche wie auch der Umgang mit der Natur. Da sind z.B. „Call me Babylon“ aus dem Jahr 2003, „Die Lithium Revolution“, „Ausverkauf Europa“, Dokumentarfilme, die ausgezeichnet wurden, auch wegen der gründlichen Recherche. Welcher rote Faden zieht sich durch Valerios Projekte und Produktionen?

Andreas Pichler: Wir sind uns da relativ ähnlich, sonst wären wir wahrscheinlich nicht so lange zusammen. Aber Valerio hat eine besondere Sensibilität, wenn es um Zweisprachigkeit geht, um Interethnizität, um Minderheitenthemen. Das hat auch sicherlich mit seiner eigenen Geschichte zu tun, er ist zweisprachig aufgewachsen. Da merke ich immer, dass seine Augen anfangen zu leuchten, wenn es um diese Themen geht.

Valerio B. Moser, Sie haben Ende der 1990er Jahre den Film „Stichwort Zweisprachigkeit“ gedreht. Derzeit wird in Südtirol wieder viel über mehrsprachige Schulen diskutiert. Hat sich in der Diskussion etwas verändert, oder sind wir noch da, wo wir Ende der 1990er Jahre standen.

Valerio B. Moser: Ich glaube, wir stehen noch da, wo wir damals waren. Heute sehe ich die Diskussion aber etwas anders, aus einer anderen Warte, ich bin Vater und sehe das Schulsystem jetzt anders. Meiner Meinung nach ist es weniger ein Problem des Erlernens einer Sprache, als ein Problem der Erwartungshaltung der Eltern. Ich höre von enttäuschten Eltern, die ihre Kinder monolingual aufziehen, und sich wundern, wenn ihre Kinder in der vierten Grundschule noch kein deutsch sprechen. Es hängt weniger mit dem zusammen, was Kinder leisten, als vielmehr was sich Eltern erwarten. Zudem frage ich mich in dem Zusammenhang: Ist die zweite Sprache nur da, um sozial integriert zu sein, besser zu verdienen – oder gibt es auch andere Gründe?

In tutti questi anni di collaborazione, Valerio B. Moser, c’è un progetto, una produzione che Le sta più al cuore che altri?

Valerio B. Moser: Sicuramente la tematica del turismo di massa. È il primo film che abbiamo coprodotto, “Le mie tre cime” (“Meine drei Zinnen”), un approccio molto personale del regista, di Andreas Pichler, alla tematica. Ne racconta di uno sfruttamento di un monumento naturale come sono le tre cime, ed è un tema che si ripeta anche in “Teorema Venezia”. Un filo rosso.

Andreas Pichler: Ja, das “Venedig Prinzip” läuft heute noch in einigen Städten, ganze Gemeinderäte schauen sich den Film an, in Amsterdam, in Barcelona…weil das Thema Massentourismus in urbanen Räumen viele betrifft, und es nicht nur darum geht, soviel Geld wie möglich zu machen. Wenn du einmal eine Struktur zerstört hast, dann lässt sie sich auch nicht mehr herstellen. Das ist sicher ein zentrales Thema, das uns immer wieder beschäftigt. Wahrscheinlich weil wir hier aufgewachsen sind. Es ist zwar jetzt auch so, dass wir kleinere Werbefilme für die IDM machen, für Südtirol, aber das war auch ein größerer Prozess. Den Tourismus zu leugnen, oder zu sagen, den Tourismus wollen wir nicht, wäre ja utopisch. Ich bin jetzt viel in Südtirol unterwegs und der Reichtum, den wir haben, der wäre ohne Tourismus nicht möglich. Ich kenne viele tolle Projekte, alternative Projekte, die könnten alle nicht überleben, wenn es nicht den Tourismus gäbe. Und deshalb ist unser Blick jetzt auch differenzierter, es gibt Tourismus und Tourismus. Das habe ich gelernt, von „Meine drei Zinnen“, über „Venedig Prinzip“ zu heute.

Quale era il vostro progetto più difficile, dove era difficile trovare un consenso fra di voi, dove avete litigato?

Valerio B. Moser: Litigato, no, questo mai. Discussioni sì, ma litigato – mai. Io devo dire che i progetti più difficili erano quelli dove ho lavorato con registi che non erano Andreas. Erano quasi sempre progetti di low budget, di giovani registi, dove abbiamo fatto molti compromessi – e guadagnato quasi niente.

Andreas Pichler: Ja, das gehört auch zu unserer Unternehmensphilosophie. Es gibt meine Projekte, es gibt Valerios Projekte, es gibt unsere Projekte, aber es war immer schon ein Anliegen, anderen Filmemachern, südtiroler Filmemachern eine Plattform zu bieten, soweit es unsere Zeit zulässt. Wie z.B. der Film „Nadja & Svetla“ von Maura Delpero. Wir haben den Film sogar initiiert, über badanti, das war ein Film, wo es unglaublich schwierig war die nötigen Gelder aufzutreiben, niemand hat daran einen Cent verdient, das bisschen Geld ging dann in die Produktion. Aber wir fanden es wichtig, dass ein Film über die ausländischen Pflegerinnen gemacht wird. Dass so ein Film dann in Italien relativ gut lief und auch einige Preise gewonnen hat, das ist dann natürlich gut.

Ihr arbeitet ja viel im europäischen Kontext. Der jüngste Film, der in Kürze zu sehen sein wird heißt „Der vierte Kontinent“, über das Haus der Solidarität in Brixen. Dieser Film wird von Südtirol gefördert, aber auch von Deutschland koproduziert. Ist diese kleine Realität in Südtirol denn für den deutschen Filmmarkt interessant?

Andreas Pichler: Ja, die junge Produzentin Tanja … aus Leipzig ist sogar auf uns zugekommen, sie hatte in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel darüber gelesen und fand das Haus, und wie es funktioniert, eine spannende Sache. Bei diesen Projekten geht es schlussendlich immer darum, dass man das Kleine universal macht. Es geht darum, dass man eine gute Geschichte erzählt, die über die Landesgrenzen hinausgeht. Das war immer unser Anspruch bei solchen Projekten. Das ist überhaupt das um und auf beim Dokumentarfilm, dass man gute Geschichten erzählt, die universal sind, jenseits des thematischen Interesses. Am Ende möchten wir gute Geschichten erzählen, vielleicht sogar bessere als in Spielfilmen (schmunzelt).

Tra 10 anni, come vi vedete? A che temi vi lancerete?

Valerio B. Moser: Io non sono un grande pianificatore, vado molto a vista. Però attualmente c`è un tema che ci interessa molto, ed è quello del pubblico e del privato. Che ruolo ha il pubblico oggi nella nostra società? Tutti ne parlano male, sono delusissimi di questi sistemi pubblici, come se fossero tutti dei ladri, dei criminali. Quindi questa grande crisi d’ identità del pubblico e quanto guadagna poi il privato di questa crisi, stiamo lavorando su un progetto in questa direzione…

Andreas Pichler: Grundsätzlich sind Dokumentarfilmer immer nach vorne gerichtet, also: Wo gehen wir hin, wie entwickelt sich unsere Gesellschaft? Was für ein Leben wollen wir? Diese Fragen stecken immer in all unseren Projekten. Themenmäßig ist das eine Linie, die wir verfolgen. Als Firma haben wir schon mehrere Phasen hinter uns. Wir haben begonnen, bevor es eine Filmförderung gab in Südtirol, da war es für uns immer essentiell im Netzwerk zu arbeiten, in europäischen Koproduktionen. Wir waren dann oft die kleinen Mitproduzenten, obwohl wir die Idee hatten. Aber wir hatten eben nur wenig Geld. Mit der Filmförderung geht das jetzt etwas besser. Wir hatten auch bereits Angestellte, Leute, die für uns gearbeitet haben, aber meistens waren wir zu zweit. Wir haben dann vor zwei Jahren beschlossen, dass wir nicht größer wachsen möchten. Valerio war das ein großes Anliegen, weil er vielleicht nicht so gerne delegiert (lacht)?

Valerio B. Moser: Nein, wegen der positiven Chemie…la chimica positiva di Miramonte è il lavoro a due. Ingrandirsi significherebbe portare altro capitale umano, perché noi due siamo già al limite. C’è stato un periodo dove cercavamo un possibile terzo socio però non ci convinceva, non siamo riusciti a trovare una terza persona che sia in grado di entrare in un nucleo a due già cosi consolidato. E poi sono anche un po’ fifone, non mi piacerebbe fare dei compromessi, fare delle cose per creare volume di soldi che non ne siamo poi tanto convinti.

Al filmfestival di Bolzano ci sarà uno spazio dedicato a voi, alla vostra ditta di produzione Miramonte, che è molto importante per L’ Alto Adige. I film che verranno progettati sono film degli primi anni della vostra ditta. Qual è vostro film documentario più preferito?

Andreas Pichler: Aus der Miramonte Produktion ist das sicherlich “Das Venedig Prinzip”, weil er mit einem unserer zentralen Themen, dem Tourismus, zu tun hat, weil er in Italien und außerhalb gut lief und beim Publikum gut angekommen ist. Darüber hinaus: Einer der Filme, der mich am stärksten geprägt hat ist „Le mepris“ von Jean Luc Godard. Godard überhaupt hat mich sehr geprägt, während meiner Studienzeit und auch jetzt als Filmemacher.

Valerio B. Moser: À me piacciono le commedie sinceramente. Mi piacciono anche i “Kammerspiele”, questi drammoni americani tipo il conflitto padre figlio, la gatta sul tetto che scotta, quello stile li. Anche la commedia britannica mi piace tantissimo, il mio attore preferito è Peter Sellers.

Das Kino hat in Italien eine große Tradition. In welche Richtung geht der italienische Film derzeit?

Andreas Pichler:  Ich arbeite derzeit an einem Film über “Baumi”, dem südtiroler Produzenten Karl Baumgartner, und dieser Film geht auch der Frage nach, in welche Richtung sich das Filmgeschehen, das Kino entwickelt, generell. Auf Italien bezogen ist es so, dass es extrem wenige Produktionen gibt, jetzt im Vergleich zu Deutschland. Aber diese sind sehr gut. Ich liebe Sorrentino, Garrone, das sind tolle Leute und ich glaube, das Feeling für das Kino ist in Italien sehr stark, das Handwerk ist gut. Aber die Produktionsstrukturen sind ein Desaster, darunter leiden auch wir als Produktionsfirma, weil es extrem schwierig ist, zu Geld zu kommen. Das ist eine echte Tragödie. Generell beobachte ich, und das ist vielleicht auch interessant für Bozen, dass sich die Festivallandschaft vom Publikum trennt. Meistens laufen die Preisträgerfilme von Festivals nicht gut im Kino – und das teilweise zu Recht, weil sie oft zu abgehoben, zu anstrengend sind.  Es gibt immer wieder tolle Ausnahmen, wie der deutsche Film Toni Erdmann z.B.. Aber ich finde die Diskrepanz zwischen den Filmen, die auf den großen Festivals laufen, und die dort Preise gewinnen und den Filmen, wo das Publikum hingeht immer größer. Die Deutschen sagen, dass Arthousefilme, also das was wir als gutes Kino bezeichnen, sehr schwierig sind, kein Publikum finden. Aber insgesamt sind die Zahlen im Kino super, die Leute gehen ins Kino, nur schauen sie sich eben andere Filme an. Da müssten die Produzenten mehr ans Publikum denken. Oder man macht das wie das Theater, man schaut gar nicht auf die Publikumszahlen und produziert für das Festival. Im Dokumentarfilmbereich ist es da etwas anders, der Dokumentarfilm war in Mitteleuropa noch nie so populär, wie im Moment.

Non farete mai un film fiction?

Valerio B. Moser: Dipende in che ruolo.

Andreas Pichler: Come attore?

Valerio B. Moser (lacht): La curiosità c’è! Come produttore no, questo no, ma come attore…

Grazie, Danke für das Gespräch!

 

 

 

Die Finalisten im Wettbewerb Final Touch #2. Intense feedback from Experts stehen fest

Die Finalisten im Wettbewerb Final Touch #2. Intense feedback from Experts stehen fest.

Die Teilnehmer an Final Touch #2 sind:
Beatrice Dina mit „The Barefoot shoemaker“ (Modena) – Dokumentarfilm;
Sarah Trevisol mit „Gods for a week“ (Bozen) – Dokumentarfilm;
Andreas Wolf, Stefanie Brockhaus mit „Behind the Veil“ (München) – Dokumentarfilm.

IDM Südtirol Alto Adige und Bolzano Film Festival Bozen bieten mit diesem Branchenangebot jungen Filmemacher/innen die Chance, ihren Filmprojekten im Rohschnitt im vertraulichen Gespräch mit einem interdisziplinären Expertenteam den letzten Schliff zu geben und die individuellen Bedingungen für einen erfolgreichen Filmstart zu erörtern.

2017 wurden wiederum drei Filmprojekte ausgewählt und jeweils zwei Teammitglieder zum Festival eingeladen, im Rahmen eines Workshops ihren Film gemeinsam mit einem Expertenteam zu sichten und intensiv zu diskutieren.

Leiten werden die Beratungsgespräche folgende ausgewiesene Experten ihrer Branche: Nokolaj Nikitin (Bereich Festivals), Evi Romen (Bereich Montage), Catia Rossi (Bereich Vertrieb), Josef Reidinger (Bereich Postproduktion), Gabriele Röthemeyer und Christiana Wertz (Bereich Filmförderung).

Neu in diesem Jahr ist die Vergabe des FINAL TOUCH ARRI Media post-production prize an ein Projekt, das die Experten während der Workshops besonders beeindruckt. ARRI stellt dem Team des Gewinner-Films für dessen Fertigstellung Postproduktionsleistungen in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung!

Das Festival investiert in OmU-Fassungen

Die auf allen internationalen Filmfestivals übliche Praxis, die präsentierten Filme in Originalfassung zu zeigen, ist auch dem Filmfestival Bozen ein großes Anliegen. Viel Aufwand wird dabei nicht nur bei der Film-Beschaffung investiert, auch der finanzielle Anteil, den das Festival für die gezielte Untertitelung einiger Filme aufbringt, ist erheblich. Fast alle Filme der diversen Reihen der 31. Ausgabe des Film Festivals Bozen werden in Originalfassung mit Untertiteln entweder in deutsch, italienisch oder englisch gezeigt und ermöglichen somit den Zugang sowohl dem ausschließlich deutsch- als auch italienischsprachigen Publikum.

Eigens und mit Unterstützung des Goethe-Instituts für das Film Festival Bozen untertitelt wurden folgende Filme: „Das unmögliche Bild” der Österreicherin Sandra Wollner (2016, 70 Min., mit Untertiteln in italienischer Sprache), „Happy” von Carolin Genreith (2016, 90 Min.,) und Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte von Corinna Belz (2016, 89 Min.), ein Dokumentarfilm über den österreichischen Autor Peter Handke, dessen Bücher mehrheitlich ins Italienische übersetzt wurden und zur Bekanntheit des Autors auch in Italien beigetragen haben.

Zweifach untertitelt, mit italienischen und deutschen Untertiteln wurde schließlich der Eröffnungsfilm „Rusty Boys” des luxemburgischen Regisseurs Andy Bausch (2017, 107 Min.) der im luxemburgischen Original mit Untertiteln und im Rahmen der Filmauswahl Focus Europa: Luxembourg gezeigt wird.

Junge Talente und zahlreiche Filmdebuts

Mit vielen jungen Gesichtern unter den Teilnehmern, zahlreichen Filmdebuts, einer Schülerjury  und einem speziellen Programm für das ganz junge Publikum fährt das diesjährige Film Festival Bozen einen besonders innovativen und risikofreudigen Kurs.

Eine große Zahl an Erstlingsfilmen prägt sowohl die Filmauswahl der Wettbewerbe als auch die anderen Reihen des Festivals.
Im Wettbewerb um den Preis für den besten Dokumentarfilm sind es gleich drei Beiträge, für die Regisseure under 40 bzw. under 30 verantwortlich zeichnen. Die Filme Happy von Carolin Genreith (Jg. 1984), Saro von Enrico Maria Artale (Jg. 1984), und The good intentions der Zelig-Absolventen Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber (beide Jg. 1991) verbindet dabei nicht nur das jugendliche Alter der Filmemacher, sondern auch ihr Thema: Alle drei Filme beschäftigen sich mit der Rolle des leiblichen Vaters der Filmemacher und finden dafür jeweils eine sehr persönliche Erzählweise. Mit The good intentions schaffte es übrigens zum ersten Mal ein Abschlussfilm der Filmschule Zelig in den Wettbewerb des Festivals, was als kleine Sensation gewertet werden darf und entsprechend hohe Erwartungen schürt.

Erstlingsfilme finden sich auch im Wettbewerb um den Preis für den besten Spielfilm, darunter Das unmögliche Bild der Österreicherin Sandra Wollner (Jg. 1983), einer in den 50er Jahren in Wien angesiedelten fingierten Familiengeschichte, Die Einsiedler des aus Bozen gebürtigen Ronny Trocker (Jg. 1978), der vom Schicksal einer Bergbauernfamilie und von der beklemmenden Beziehung der Bäuerin Marianne zu ihrem Sohn Albert erzählt oder I figli della notte von Andrea de Sica (Jg. 1981), übrigens einer der 6 Festivalfilme, die in die Auswahl Made in Südtirol fallen und also mit Unterstützung der IDM Südtirol Alto Adige zum Teil in Südtirol produziert wurden.

Viele junge Beiträge diesmal auch in der Reihe Local artists: Im Nesseltal von Philipp P. Pamer (Jg. 1985), Bar Mario von Stefano Lisci (Jg. 1984), Brennero/Brenner von Julia Gutweniger und Florian Kofler (Jg. 1988 und 1986), Thank you George von Jasmin Mairhoher (Jg. 1989) und Quellmalz von Mike Ramsauer (Jg. 1981). Von letzterem, der sich kritisch mit dem großangelegten Unternehmen des Musikwissenschaftlers Dr. Alfred Quellmalz auseinandersetzt, der im Dienste der SS durch Nazi-Deutschland und 1939 auch durch Südtirol reiste, um das deutsche Volksliedgut mit einem Magnetophon aufzunehmen und zu dokumentieren, findet am Freitag, 7.4. um 20 Uhr im Capitol 2 die Uraufführung statt. Das Filmprojekt war 2016 eines der 3 für das Branchenangebot Final Touch. Intense Feedback from experts #1 ausgesuchten Projekte, das Bolzano Film Festival Bozen zusammen mit IDM Südtirol Alto Adige organisiert, und nahm an einem Beratungsworkshop mit Experten beim letztjährigen Festival teil.

Alle genannten Filmemacher sind Gäste des Filmfestivals und stehen nach den Vorführungen ihrer Filme für Gespräche zur Verfügung. Darüber hinaus findet am Freitag, 11 Uhr im Foyer des Filmclubs folgendes Round Table-Gespräch statt: Salto Talk: Filmdebut: Junge Filmemacher beim Festival mit: Sandra Wollner, Ronny Trocker, Mike Ramsauer, Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber. Es moderiert der Publizist Martin Hanni.


Abgerundet wird die junge Schiene des diesjährigen Festivals mit einem Kinderfilm (ab 8 Jahren) und zwei Filmen für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

Für die Altersgruppe ab 8 Jahren ist es der Animationsfilm La canzone del mare (The song of the sea, in italienischer Sprache) des Iren Tomm Moore aus dem Jahr 2014, einem der herausragendsten Animationsfilme der letzten Jahre, sei es was die Poesie der Erzählung als auch die künstlerische Umsetzung anbelangt.
Für die Altersgruppe ab 12 Jahren gezeigt wird als Südtirolpremiere der Film Amelie rennt von Tobias Wiemann (Jg. 1981), eine abenteuerliche Reise über hoffnungsvolle Wunder und echte Freundschaft, die als deutsch-italienische Koproduktion im Vorjahr z. T auf der Seiser Alm und im Ahrntal mit Unterstützung zahlreicher Südtiroler Akteure gedreht wurde. Bemerkenswert u.a. das schauspielerische Debut des jungen Rittners Samuel Girardi.

Ebenfalls für diese Altersgruppe läuft der Kurzfilm Superheroes von Volker Petters (Jg. 1979), der eine Geschichte über Ausgrenzung und Mobbing unter Jugendlichen erzählt.

Michele Placido: Ehrengast bei BFFB 2017

Michele Placido wird für seine herausragende Filmkarriere als Ehrengast ausgezeichnet

Der Ehrengast der 31. Ausgabe des Bozner Filmfestivals heißt Michele Placido. Der 1946 in Ascoli Satriano in Apulien geborene Film- und Theaterschauspieler sowie Drehbuchautor und Filmregisseur zählt zu Italiens bekanntesten Gesichtern der Filmwelt. Er wurde bereits mehrfach und international ausgezeichnet, u. a. 1979 mit dem Silbernen Bären als Bester Schauspieler für seine Rolle als homosexueller Arbeiter in „Ernesto“, 1984 mit dem Goldenen Gong und 1989 mit dem Bambi für seine Rolle als „Commissario Cattani“ in der Serie „Allein gegen die Mafia“.

FILMOGRAFIE von Michele Placido als Regisseur: 2016 7 minuti, 2015 La scelta, 2012 Il cecchino, 2010 Vallanzasca – Gli angeli del male, 2009 Il grande sogno, 2005 Romanzo criminale, 2004 Ovunque sei, 2002 Un viaggio chiamato amore, 1998 Del perduto amore, 1995 Un eroe borghese, 1992 Le amiche del cuore, 1990 Pummarò.

Hommage an den Ehrengast

In einer Hommage an den Ehrengast werden zwei Filme in der Regie von Michele Placido gezeigt:
7 MINUTI (Spielfilm, Italien 2016, 88 Min.) und LA SCELTA (Spielfilm, Italien 2015, 86 Min.), beide mit englischen Untertiteln.
In 7 MINUTI sollen große Teile einer italienischen Textilfabrik an einen Konzern verkauft werden. Ob das für die vorwiegend weibliche Belegschaft Konsequenzen haben und zu Entlassungen führen wird, muss noch verhandelt werden. Ein Gremium aus elf Frauen ist aufgerufen, für die Rechte der Arbeiterinnen und Angestellten einzustehen und kämpft um deren Anerkennung.

Der Film „7 Minuti“ wird am 7. April 2017, um 21.15 im CAPITOL 1, in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt.

In LA SCELTA  geht es um ein Beziehungsdrama. Dass Laura nach einer Vergewaltigung ein Kind erwartet und es behalten will, stürzt Giorgio in seiner Liebe zu ihr in eine schwere Krise. Kann er ein Kind akzeptieren, dessen Vaterschaft derart zweifelhaft ist? Ängste und Unverständnis stellen das Paar auf eine harte Zerreißprobe und konfrontieren es mit einer folgenschweren Entscheidung.

Der Film wird am 6. April 2017, um 20.30 im TEATRO CINEMA RAINERUM gezeigt.

Publikumsgespräch mit Michele Placido

Am 7. April um 17 Uhr findet in der ACADEMY der Südtiroler Sparkasse in der Sparkassenstraße 16 in Bozen ein Publikumsgespräch mit Michele Placido statt.

Kandidat/innen und Filme für die Euregio Schülerjury 2017 stehen fest

Aus allen Spiel- und Dokumentarfilmen des aktuellen Festivalprogramms hat die Festivalleitung 5 Filme ausgewählt, die für Jugendliche ab 17 geeignet und von besonderem Interesse sind. Während des Festivals sichtet und bespricht die Euregio-Schülerjury diese Auswahl und wählt ihren Favoriten.

Die Filme im Wettbewerb um den Preis der Euregio Schülerjury 2017 sind:

Geschwister  von Markus Mörth
I figli della notte  von Andrea de Sica
La ragazza del mondo  von Marco Danieli
Unten  von Djordje Čenić und Herrmann Peseckas
Café Waldluft  von Matthias Koßmehl

Die Euregio-Schülerjury 2017 setzt sich aus jeweils 3 Schülern/innen der vierten Klassen Oberschule aus Südtirol, Trentino und Nordtirol zusammen. Ausgewählt wurden aus den zahlreichen Einreichungen die folgenden 9 Kandidat/Innen:

Chiara Bonoldi, Bolzano (Südtirol/Alto Adige), 4. Klasse del Liceo Linguistico Carducci, Bolzano
Elisa Leimgruber, Girlan (Südtirol/Alto Adige), 5. Klasse des Maria Huber-Gymnasiums, Bozen
Greta Maurer, Bozen (Südtirol/Alto Adige), 4. Klasse Sprachengymnasiums Walther von der Vogelweide, Bozen
Davide Angeli, Trento (Trentino), 4a classe Liceo Linguistico Sophie Scholl, Trento
Niccoló Fuiano, Trento (Trentino), 4a classe Liceo Linguistico Sophie Scholl, Trento
Giona Vettori, Trento (Trentino), 4a classe ITA San Michele all’Adige
Vanessa Egger, Kaprun (Salzburg), Medienkolleg Innsbruck
Greta Longariva, Innsbruck (Tirol), Medienkolleg Innsbruck
Irene Mallaun, See (Tirol), Medienkolleg Innsbruck

Diese vergeben mit Unterstützung der beiden Mentoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon den Euregio-Schülerjury-Preis 2017. Der ausgezeichnete Film wird im Folgejahr in Anwesenheit des/der Regisseurs/in und Mitgliedern der Schülerjury an verschiedenen Kinos in Südtirol, Nordtirol und Trentino gezeigt.

Wir bedanken uns bei allen teilnehmenden Schüler/innen für ihre Einreichungen und gratulieren den ausgewählten Kandidat/innen!

Die Spiel- und Dokumentarfilme im Wettbewerb

Folgende 15 Spiel- und Dokumentarfilme wurden für die 31. Ausgabe von Bolzano Film Festival Bozen ausgewählt und werden von 5. bis 9. April 2017 in Bozen, Meran, Kaltern und Brixen gezeigt und von zwei internationalen Jurys bzw. vom Publikum bewertet.

Generell ist die diesjährige Auswahl durch eine starke Präsenz von Filmemacherinnen geprägt, viele der präsentierten Film sind Erstlingswerke von sehr jungen Regisseuren und deutlicher als in früheren Jahren lässt sich thematisch durchwegs Verbindendes ausmachen: Sowohl im Spielfilm als auch im Dokumentarfilm sind es die Familiengeschichten und intimen Erzählweisen die den Ton angeben, wobei die dabei durchaus auch politisch und gesellschaftlich relevanten Bezüge und Fragen vielfach aus dem Nukleus von Familie und Beziehung heraus entwickelt werden.

Die acht Spielfilme im Wettbewerb

Unter den Spielfilmen im Wettbewerb ist die österreichische Filmemacherin Sandra Wollner mit ihrem Erstlingsfilm Das unmögliche Bild. Der Film erzählt anhand von fiktiven 8mm Filmen eine Kindheit im Wien der 50er Jahre und fragt gleichzeitig nach der Zuverlässigkeit von Erinnerung.

Ebenfalls um ein Foto und um ein Idol aus Kindheitstagen geht es im Film Mister Universo des Filmemacher-Duos Tizza Covi und Rainer Frimmel, mit dem sie ihrer Recherche zum italienischen Zirkusmilieu ein weiteres Puzzleteil hinzugefügt haben und dafür von Locarno über Wien und Triest bereits Preise und begeisterte Kritiken einheimsen konnten.

Ein Road-Movie anderer Art erzählt der Grazer Regisseur Markus Mörth in Geschwister, einer Flüchtlings-Odyssee durch Europa zweier Jugendlicher aus Moldawien.

Ebenso ein österreichisch-deutsche Koproduktion ist der Film Die Einsiedler des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker. Der Film, der zum Großteil in Südtirol gedreht wurde und mit zahlreichen heimischen Schauspielern von Hannes Perkmann über Peter Mitterrutzner zu Georg Kaser aufwartet, erzählt vom Schicksal einer Bergbauernfamilie und von der beklemmenden Beziehung der Bäuerin Marianne zu ihrem Sohn Albert.

Der Tiroler Filmemacher und Dramatiker Händl Klaus erzählt in seinem im Wiener Musikermilieu angesiedelten Film Kater die Liebesgeschichte zweier Männer, die durch einen unvorhergesehenen Gewaltausbruch eines der beiden Partner auf eine schwere Probe gestellt wird.

Auch der Film I figli della notte von Andrea De Sica ist ein Erstlingsfilm und wurde in Toblach in Südtirol gedreht. Die jungen Protagonisten, Sprösslinge einflussreicher Familien, erfahren hier in einem abgeschiedenen Internat in den Bergen was es heißt, sich in der Gruppe und fernab ihrer Familien behaupten zu müssen.

Von einer unvorhergesehenen Liebesgeschichte an einem unwirtlichen Ort handelt schließlich der diesjährige Schweizer Beitrag im Wettbewerb, 7 giorni des Züricher Regisseurs Rolando Colla. Hier werden wir Zeugen einer sich anbahnenden Affäre zwischen der verheirateten Chiara und dem beziehungsmüden Ivan, die sich im Zuge der Hochzeitsvorbereitungen für die beste Freundin respektive für den Bruder auf einer abgelegenen sizilianischen Insel begegnen.

 

Ebenfalls aus Italien kommt der Film La ragazza del mondo von Marco Daniele. Er erzählt das Schicksal einer jungen Frau, die sich den strengen Regeln und Glaubenssätzen der Zeugen Jehovas unterwerfen muss.

Die sieben Dokumentarfilme im Wettbewerb

Bei den Dokumentarfilmen im Wettbewerb sind es mehrfach schwierige Vaterbeziehungen, die im Mittelpunkt stehen.
Überraschend offen und mutig thematisieren die Zelig-Absolventen Beatrice Segolini und Maximilian Schlehuber in ihrem Abschlussfilm The good intentions die in ihrer Kindheit und Jugend erlebte Gewaltbereitschaft des Vaters und konfrontiert sich und ihre Familie heute mit diesem Traumata.

Eine ebenso persönliche Aufarbeitung familiärer Tabus mit der Kamera betreibt auch der römische Regisseur Enrico Maria Artale in Saro und begegnet auf einer Reise quer durch Sizilien endlich dem bis dahin unbekannten Vater.

Humoristischer, wenn auch nicht weniger tiefgründig angelegt ist die Auseinandersetzung mit dem Vater in Happy. Über ihre Mutter hat die junge deutsche Regisseurin Carolin Genreith bereits einen sehr erfolgreichen Film gemacht, “Die mit dem Bauch tanzen“, nun hat sie auch ihrem Vater eine Doku gewidmet und erzählt darin von einem alternden Mann, der gegen die Einsamkeit kämpft, von deutsch-thailändischen Begegnungen und der universellen Beziehung zwischen Vater und Tochter.

Töchter spielen auch im Leben des wohl bekanntesten österreichischen Schriftstellers der Gegenwart Peter Handke, wie man aus seinem Werk weiß, eine große Rolle. In ihrem suggestiv gestalteten Porträt Peter Handke – Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte gelingt es der deutschen Filmemacherin Corinna Belz Handkes Privatleben und seine Gedankenwelt ganz ohne Voyeurismus abzubilden und in seiner intellektuellen und emotionalen Komplexität erfahrbar zu machen.

In der Schweizer Doku Unerhört Jenisch begleiten die Filmemacherinnen Karoline Arn und Martina Rieder den bekannten Schweizer Musiker Stephan Eicher auf eine Spurensuche seiner Jenischen Wurzeln, zu den einst in die Bündner Berge zugewanderten jenischen Familien und ihrer legendären Tanzmusik und erzählen dabei auch eine Geschichte von Diskriminierung und Verfolgung.

Noch einmal autobiografisch angelegt ist auch der österreichische Beitrag Unten von Dordje Čenić und Hermann Peseckas. Djordje Čenić begibt sich darin auf eine autobiografische Zeitreise, die Mitte der Siebzigerjahre im jugoslawischen „Gastarbeitermilieu“ in Linz beginnt und ihn in sein kriegszerstörtes Heimatdorf im heutigen Kroatien führt.

Liberami von Federica Di Giacomo beschäftigt sich schließlich mit dem heute nicht nur in Italien sehr aktuellen Thema des Exorzismus und zeigt, welche Strategien und Praktiken die Kirche für sich gefunden hat, um auf dieses tief verwurzelte Bedürfnis nach Spiritualität und Aberglauben zu reagieren.

Festival sucht Volontäre

Bolzano Film Festival Bozen sucht zur Unterstützung seines Teams freiwillige Mitarbeiter/innen im Zeitraum von 5. – 9. April.

Kino ist deine Leidenschaft? Dann suchen wir genau dich!

Als Teil des Festivalteams erhältst du Einblick in alle Bereiche der Festivalorganisation und die Gelegenheit, viele interessante Menschen aus der Filmszene kennenzulernen.

Für deine stundenweise Mithilfe in den verschiedensten Bereichen der Organisation und der Gäste-Betreuung revanchieren wir uns mit einem Festivalpass, der dir den freien Eintritt zu allen Veranstaltungen des Festivals erlaubt und sorgen zwischen deinen Einsätzen für deine Verpflegung.

Wenn dich eine solche, sicher unvergessliche Erfahrung anspricht und du zwischen 5. und 9. April Zeit und Lust auf Kino pur hast, dann schreib uns bis Mi, 15. März eine kurze Nachricht an: info@filmfestival.bz.it

Für die Einschulung aller freiwilligen Mitarbeiter/innen ist Do., 30. März, von 9 bis 12 Uhr und Fr., 31. März von 16 bis 19 Uhr vorgesehen.

Call for film projects

FINAL TOUCH #2: INTENSE FEEDBACK FROM EXPERTS ist ein high-end Branchenangebot. Unterstützt werden junge Filmemacherinnen und Filmemacher in der Fertigstellung ihrer Spiel- und Dokumentarlangfilme.

Die Südtiroler Filmförderung IDM und das Bolzano Film Festival Bozen bieten jungen Filmemacherinnen und Filmemachern die Chance, ihren Filmprojekten im vertraulichen Gespräch mit einem interdisziplinären Expertenteam den letzten Schliff zu geben und die individuellen Bedingungen für einen erfolgreichen Filmstart zu erörtern.

Das international besetzte Expertenteam von 2016 hat seine Mitarbeit auch für 2017 bestätigt. Leiten werden die Beratungsgespräche folgende ausgewiesene Experten ihrer Branche: Nokolaj Nikitin (Bereich Festivals), Evi Romen (Bereich Montage), Catia Rossi (Bereich Vertrieb), Josef Reidinger (Bereich Postproduktion), Gabriele Röthemeyer und Christiana Wertz (Bereich Filmförderung).

Neu in diesem Jahr ist die Vergabe des FINAL TOUCH ARRI Media post-production prize an ein Projekt, das die Experten besonders beeindruckt. ARRI stellt dem Team des Gewinner-Films für dessen Fertigstellung Postproduktionsleistungen in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung!

Anmeldung bis: 20/02/2017
Veranstalter: IDM Südtirol – Alto Adige & Bolzano Film Festival Bozen
Wann & Wo: 7. – 9. April 2017 (Die Workshops finden im Zeitraum des Festivals in Bozen statt)

Ab sofort und noch bis zum 20. Februar 2017 werden Einreichungen entgegen genommen.

Hier  alle Informationen im Detail und das Anmeldeformular.

Mitglieder für die Euregio Schülerjury gesucht!

Seit 2016 gibt es bei Bolzano Film Festival Bozen neben den Wettbewerben um den besten Spielfilm, den besten Dokumentarfilm und den Publikumspreis auch den Wettbewerb der Euregio Schülerjury, in dem 5–6 Festivalfilme, die für Jugendliche von besonderem Interesse sind, bewertet werden.

Die 9köpfige Schüler-Jury ist aus jeweils 3 Schüler/inne/n aus Südtirol, dem Trentino und Nordtirol zusammengesetzt und sichtet und bewertet während des Festivals 2 Tage lang gemeinsam Filme.

Schüler/innen, die Interesse haben, einmal intensiv die vielfältigen Bereiche der Filmbranche und die Arbeitsweise eines Filmkritikers kennen zu lernen und über ihre Begeisterung für Filme gern diskutieren, haben die Möglichkeit, sich bis 10. Februar 2017 zu bewerben.

Die Ausschreibung zur Euregio Schülerjury, diese wertvolle, von der EUREGIO und den Landesschulämtern von Südtirol, Tirol und Trient mitgetragene und unterstützte Initiative zur Begabtenförderung in den Bereichen Schreiben, Filmsprache und Medienarbeit, wird über die jeweiligen Landesschulämter an alle Oberschuldirektionen der drei Regionen kommuniziert. Die Schüler/innen erhalten alle für die Einreichung nötigen Informationen und Unterlagen über ihre jeweiligen Schulen.

Gerne können sich alle interessierten Schüler/innen auch direkt per Email über das Festival bewerben. Genauere Informationen und das Anmeldeformular gibt es hier.

Bis 10. Februar 2017 ermittelt eine Expertenjury aus den Einreichungen die 9 Kandidaten/innen der Schüler-Jury und informiert alle teilnehmenden Schüler/innen und die entsprechenden Direktionen ihrer Schulen über den Ausgang. Für die teilnehmenden Schüler/innen wird dann um die Freistellung vom Unterricht für den Zeitraum des Festivals (5. – 9. April 2017) angefragt bzw. werden die Schüler/innen und Schuldirektionen über den detaillierten Ablauf der Jurytätigkeit informiert.

Ausblick auf 2017

Zum Anlass seiner 30. Ausgabe präsentierte sich BOLZANO FILM FESTIVAL BOZEN 2016 mit vielen Neuerungen in Programm und Auftritt und wurde dafür vom Publikum und der Presse mit großer Aufmerksamkeit belohnt. Ansporn genug seine anspruchsvolle Ausrichtung auf das zeitgenössische europäische Filmschaffen im Austausch zwischen dem deutsch- und italienischsprachigen Raum auch in der kommenden Ausgabe von 5. – 9. April 2017 fortzuführen und zu vertiefen:

FÜNF WETTBEWERBE UND PREISE MIT DREI INTERNATIONALEN JURYS
Preis für den besten Spielfilm
Preis für den besten Dokumentarfilm
Publikumspreis für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Preis der Euregio Schülerjury für den besten Spiel- oder Dokumentarfilm
Ehrenpreis für eine herausragende Filmkarriere
FINAL TOUCH Das Branchenangebot für junge Filmschaffende
FOCUS EUROPA Ein europäisches Gastland
LOCAL ARTISTS Die Plattform für Südtiroler Filmschaffende
MADE IN SÜDTIROL Das Fenster für in Südtirol gedrehte und geförderte Filme
CAMPUS. INDUSTRY MEETS FESTIVAL Workshop & Speed Dating
Spielstätten in ganz Südtirol
Begegnungen mit Filmemacher/innen
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Einreichfrist für Filme ist am 15.12. abgelaufen!

Die Einreichfrist für Filme für das Programm von Bolzano Film Festival Bozen 2017 ist am 15.12. 2016 abgelaufen.

Wir bedanken uns bei allen Filmemacherinnen und Filmemachern für ihr lebhaftes Interesse an unserem Festival und bedauern gleichzeitig, dass wir für unser 5tägiges, großteils kuratiertes Programm nur einen Bruchteil der eingelangten Einreichungen berücksichtigen können. Die Ergebnisse der Sichtungen und das endgültige Festival-Programm werden Ende Februar 2017 mitgeteilt.

Pressestimmen 2016

 

„Während andere Grenzen schließen, habt ihr sie geöffnet.“
Philipp Achammer, Landesrat für die deutsche Kultur

“Coerentemente, gli organizzatori hanno potuto elaborare
in modo originale la necessità di rafforzare i rapporti con
il mondo professionale: non tentando di costruire, come
accade spesso, uno spazio dedicato al mercato, ma imboccando
con convinzione la strada della formazione della
promozione dei nuovi talenti.”
Cinema & Video international„Das Festival schaut nach Europa”
Südtiroler Tageszeitung„Focus Europa ist eine wichtige Neuerung
des Bolzano Film Festival Bozen 2016“
Dolomiten“Un’edizione di successo che ha visto il piccolo festival
bolzanino crescere moltissimo e ritagliarsi un profilo
sempre più autorevole dentro l’affollato panorama
delle rassegne che guardano al cinema. Un profilo
sempre più internazionale (…)”
Alto Adige„Bolzano Film Festival Bozen:
Wer nicht da war, hat etwas verpasst!“
Südtiroler TageszeitungBFFB.Presseschau. rassegna stampa 2016
https://www.youtube.com/watch?v=JJhHlkx4siI

Andrea Deaglio, Show all this to the world (Trailer)
im Wettbewerb um den besten Dokumentarfilm bei Bolzano Film Festival Bozen 2016

Gäste 2016

Die Preise bei Bolzano Film Festival Bozen 2016

 

Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm:

HERBERT von Thomas Stuber

Die Jurymitglieder Alessandro Anderloni, René Frotscher und Betty Schiel begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:
„Kompromisslos, radikal und dicht wird der Film getragen von der herausragenden schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Peter Kurth. Erzählt über den männlichen Körper, zeigt Herbert im Angesicht einer existentiellen Krise, was wirklich wichtig ist im Leben. Die Kamera zieht uns hinein in die Geschichte, ganz nah dran, intensiv und unerbittlich.“

 

Eine lobende Erwähnung ging an den Spielfilm „Die Schwalbe“ von Mano Khalil

 

Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse für den besten Dokumentarfilm:

LAMPEDUSA IM WINTER von Jakob Brossmann

Die Jurymitglieder Tizza Covi, Petra Felber und Elena Fischli Hinshaw begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„LAMPEDUSA IM WINTER ermöglicht einen respektvollen Blick in den Mikrokosmos eines Ortes am Rande Europas.Wir erleben Menschen, die sich täglich existentiellen Herausforderungen stellen, die uns alle angehen. Jakob Brossmann gelingt ein komplexes, berührendes Porträt der Insel und ihrer Bewohner.“

Der Film „Als die Sonne vom Himmel fiel“ von Aya Domenig wurde mit einer lobenden Erwähnung bedacht.

 

Publikumspreis der Stadt Bozen:

UN TANGO MÁS von German Kral

Preis der Euregio-Schülerjury:

DIE SCHWALBE von Mano Khalil

Die Schülerjury der Euregio Schülerjury kam aus Südtirol, Trentino und Tirol und bestand aus den 9 Schüler/innen David Frötscher, David Lamprecht, Carlo Brugnara, Davide Polacco, Jasmine Wang, Theresa Egger, Janick Entremont, Beatrice Fahrngruber und Jasmin Angler, betreut von den Tutoren Arnold Schnötzinger und Werther Ceccon.

Die Schülerjury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:
Wir, die Euregio Schüler Jury haben beschlossen unsere Stimme jenem Film zu geben der uns aufgrund seiner weitreichenden Themen und interessanten Charakterentwicklungen am meisten überzeugt hat. Durch stimmige, lebendige und abwechslungsreiche Bilder sowie überzeugende Schauspielleistungen werden zwei gegensätzliche Kulturen authentisch vermittelt. Durch das Identifikationspotenzial mit den beiden Protagonisten wird man in Suche nach der eigenen Identität und nach einer fremder Kultur hinein gezogen. Dadurch wird der Kinozuseher selbst Teil der Suche nach dem eigenen ICH. Aus all diesen Gründen hat sich die Euregio Schülergruppe für den Film „Die Schwalbe“ von Mano Khalil entschieden.

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Thomas Stuber, Herbert (Trailer)
Preis des Landes Südtirol für den besten Spielfilm

BFFB empfiehlt!

Die Firma südtirol.stein GmbHlädt ein zum

Filmtag in der Steinmetzwerkstatt

wann: 24. September 2016
wo: Handwerkerzone, Enzenbergweg 38, Terlan
um 14 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Daniel PöhackerBEGREIFEN – FRANZ PÖHACKERDokumentarfilm, Österreich 2015, 84 Minuten, in deutscher Sprache

Regie, Buch, Kamera, Schnitt & Produktion: Daniel Pöhacker; Ton, Animation & Compositing: Manfred Raggl; Sound Design: Daniel Soto Delgado; Tonmischung: Peter Roesner; Zusätzliches Archivmaterial: Andrä Preindl & Franz Pöhacker; Mitwirkende: Franz Pöhacker, Erika Pöhacker, Da­niel Pöhacker, Magnus Pöhacker, Massimo Gasparella, Franco Guerra u.a.

Anfang der 40er Jahre begann der künstlerische Lebensweg des Tiroler Bildhauers Franz Pöhacker. Seit Ende der achtziger Jahre und über Jahrzehnte hat Daniel Pöhacker seinen Vater immer wieder beobachtet und filmisch begleitet. Aus dieser sehr heterogenen Fülle an Material ist nun ein Film entstanden. Ein behutsamer, leiser Dokumentarfilm, der vor allem Alltag zeigt, den Künstler bei der Arbeit.

„Der Sohn porträtiert den Vater, man kann sich vorstellen, dass es Leichteres gäbe. Doch in BEGREIFEN porträtiert weniger der Sohn den Vater als vielmehr der Film-Künstler den Bildhauer-Künstler. Und so entsteht ein Bild-Ton-Dokument, das Form und Inhalt, Nähe und Distanz, Prozess und Produkt auf eine Weise verknüpft, die sowohl das Wesen der Kunst als auch jenes der biografischen Annäherung sichtbarer macht. Franz Pöhacker beschreibt für seine Bildhauerei, was auch für den Film selbst gilt: ‚Wie lang es braucht, bis ich was seh.’” (Jens Nicklas)

um 17 Uhr, in Anwesenheit des Regisseurs Jochen UnterhoferNAUZDokumentarfilm, Italien 2016, 36 Minuten, in ladinischer Sprache / mit deutschen Texten

Regie und Konzept: Jochen Unterhofer und Florian Geiser, Schnitt: Benedikt Kofler; Ton: Florian Geiser; Musik: Eduard Demetz, Paul Hofhaymer Ensemble Salzburg

Roberta Dapunts eindrucksvolle lyrische Beschreibung ihres Alltags und Erlebens in den Gedichten aus NAUZ, die Skulpturen Lois Anivdalfareis, die zu der Kulisse am Bauernhof in Abtei gehören und er selbst in der Rolle des Gehilfen des Schweineschlachters, Eduard Demetz’ Vertonung von „Nauz” – diese Elemente verschmelzen in der Verfilmung von „Nauz” zu einem stimmigen Ganzen. Der Film inszeniert seinerseits, was zuvor in der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Landschaft, den bäuerlichen Traditionen und den Menschen, die sie bewohnen, Ausdruck gefunden hat.