Josef Bierbichler
geboren 1948 in Ambach am Starnberger See. Schon früh wendet er sich der Schauspielerei zu und feiert zahlreiche Erfolge, unter anderem am Münchner Residenztheater. Mitte der siebziger Jahre lernt Bierbichler den Film- und Theatermann Herbert Achternbusch kennen, mit dem ihn in den folgenden Jahren beruflich eng zusammen arbeitet. Neben Achternbusch hat Bierbichler im Lauf seiner Filmkarriere mit Regisseuren wie Werner Herzog („Herz aus Glas“), Tom Tykwer („Die tödliche Maria“), Michael Haneke („Code unbekannt“), Hans Steinbichler („Hierankl“, „Winterreise“) und Jan Schütte gearbeitet, in dessen Film „Abschied“ er den alten Bert Brecht verkörpert.
Zwischen seinen Fernseh- und Kinorollen zieht es ihn jedoch immer wieder zurück ans Theater und er wird mehrfach zum „Schauspieler des Jahres“ gekürt. Aber nicht nur vor der Kamera und auf der Bühne legt Sepp Bierbichler eine kraftvolle Präsenz an den Tag: Immer wieder meldet er sich zu gesellschaftlichen und politischen Themen zu Wort, so etwa 1999 in einem beißenden Kommentar zum Kosovo-Krieg oder im Jahr 2000, als er Christoph Schlingensief bei seiner umstrittenen Container-Aktion „Liebt Österreich“ unterstützt. 2004 veröffentlicht er das autobiografisch geprägte Buch „Verfluchtes Fleisch“, 2011 erscheint bei Surkamp sein erster Roman „Mittelreich“.


„Nun hat Bierbichler einen Roman geschrieben, der in einer klaren, poetischen Sprache von den Schrecken und Torheiten des 20. Jahrhunderts erzählt. Er ist ein Ereignis in diesem Bücherjahr.“
Wolfgang Höbel, Der Spiegel 36/2011