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Ehrengast

Michele Placido: Ehrengast des Bolzano Film Festival Bozen 2017!
S. 28_michele Placido

Local artists

Seit jeher ist es dem Filmfestival Bozen ein großes Anliegen, das lokale Filmschaffen zu beobachten und aktuelle Filmproduktionen von Südtiroler Filmschaffenden zu präsentieren. Aus Anlass des 20. Todestages der Südtiroler Schriftstellerin Anita Pichler am 6. April zeigen wir „Anita Pichler. Ich will einfach erzählen“ von Evi Oberkofler und Edith Eisenstecken aus dem Jahr 2002. Einen besonderen Stellenwert nimmt im Rahmen der diesjährigen Auswahl auch der Film Quellmalz von Mike Ramsauer ein. Nachdem er 2016 in einer Rohschnittfassung für das erstmals stattgefundene Projekt Final Touch #1 ausgewählt wurde und während des Festivals 2016 an einem im Rahmen des Projekts organisierten Workshop teilgenommen hat, wird der nun fertiggestellte Film erstmals gezeigt.

Focus Europa: Luxembourg

Mit Focus Europa, dem ab 2016 neu eingerichteten Fenster für ein jährlich wechselndes europäisches Land, werden Highlights des aktuellen Filmschaffens dieses Landes präsentiert und ein Blick auf dessen Filmgeschichte geworfen. Nach Slowenien im Jahr 2016 folgt 2017 das kleine, aber interessante Filmland Luxemburg, das mit sechs aktuellen Filmproduktionen und zahlreichen Gästen präsentiert wird. Die Auswahl der Filme und Gäste erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Film Fund Luxembourg.

Werkschau Miramonte Film

Miramonte Film wurde 2004 von Andreas Pichler und Valerio B. Moser in Bozen als kreative Werkstätte gegründet, die Dokumentarfilme entwickelt und international produziert, daneben aber auch andere audiovisuelle Formate konzipiert und herstellt: vom kreativen Kino-Dokumentarfilm, TV-Serien, Audio- und Video-installationen für Museen über Imagefilme bis zu Kooperationen im Spielfilmbereich. Durch die besondere geografische Lage an der Grenze zwischen Italien und Österreich, liegt ein inhaltlicher Schwerpunkt der Projekte bei der Kulturvermittlung zwischen dem mediterranen und dem mittel-europäischen Raum. Miramonte Film arbeitet in einem Netz freier Mitarbeiter und Partner in ganz Europa. Diese Werkschau, vorwiegend der frühen von Valerio B. Moser und Andreas Pichler produzierten Filme würdigt ihre herausragenden Leistungen in Bereich der Filmentwicklung und internationalen Vernetzung von Filmprojekten und deren Protagonisten.

Cinema Ritrovato

Die Reihe CINEMA RITROVATO ist in diesem Jahr Christian Friedel, der am 1. Februar 2017 verstorben ist, gewidmet. Christian Friedel war Teil des Filmverlags der Autoren und gründete später seinen eigenen Verleih: FILMWELT. In seiner Rolle als Filmverleiher unterstützte er den Filmclub Bozen seit den Anfängen 1978 und war ein Mitbegründer der Bozner Filmtage. Die ersten 10 Jahre des Festivals waren geprägt von den Filmen aus dem Filmwelt-Verleih: Die Filme von Herbert Achternbusch, Peter Goedel, Rosa von Praunheim um nur einige zu nennen. Anlässlich der 25. Bozner Filmtage 2011 feierten wir Christian Friedel als einen unserer treuesten Gäste seit den Anfängen! “Kennen gelernt habe ich Christian in den frühen 70er Jahren über den ebenfalls kürzlich verstorbenen Festivalleiter der Hofer Filmtage Heinz Badewitz. Damals wusste ich noch nicht, dass Christian bereits eine kurze Karriere als Schauspieler hinter sich hatte. 1968 spielte er zusammen mit Margarethe von Trotta z.B. in „Brandstifter“ von Klaus Lemke. Im Kurzfilm „Zinnsoldat“ von Christians Freund Martin Müller, dem langjährigen Tonmann von Wim Wenders, trat er 1968 mit Uschi Obermaier auf (ehemaliges Mitglied der Kommune 1). Auch bei einem der ersten Filme von Wim Wenders, eine HFF Produktion, ALABAMA-2000 LIGHT YEARS AWAY war Christian als Schauspieler zu sehen. Diese Filme entstanden im Umfeld der sogenannten „Münchner Gruppe“, zu der u. a.: Rudolf Thome, Max Zihlmann, Eckhart Schmidt, Roger Fritz, Marran Gosov sowie Jean Marie Straub und May Spils gehörten. Man nahm sich die Filme der französischen Nouvelle Vague von Truffaut und Godard zum Vorbild und unterschied sich dabei von der intellektueller und politischer ausgerichteten „Oberhausener Gruppe“, zu der z. B. Edgar Reitz, Alexander Kluge oder Haro Senft gehörten. Der neue Film „Zeigen was man liebt“ von Torsten Stegmann, Frank Göhre und Borwin Richter holt die heute in die Jahre gekommenen Helden jener Zeit, Klaus Lemke, Rudolf Thome, May Spils, Werner Enke, Dominik Graf oder Iris Berben, noch einmal vor die Kamera und dokumentiert in Interwiews und Filmausschnitten diese Münchner Filmszene der 60er und 70er Jahre. Der Schwabinger Film „Zur Sache Schätzchen“ von May Spils, übrigens die erste Frau unter den Regisseuren der Nachkriegsgeneration, war damals einer meiner Lieblingsfilme und bereits 1967/68 ein Erfolgsfilm in unserem Dorfkino in Welschnofen. Wir zeigen diese Filmkomödie in einer restaurierten Fassung und veranstalten in Zusammenarbeit mit der Filmschule Zelig ein Filmgespräch zu „Zeigen was man liebt” mit Frank Göhre. Christian Friedel hätte es sicher sehr gefreut!”  Martin Kaufmann

Panorama

Die Auswahl der Filme in der Sektion „Panorama“ spiegelt das Netzwerk der Partnerschaften, das das Bozner Filmfestival im Laufe der Jahre aufgebaut hat. Unsere Partnerfestivals Lessinia, Lünen oder Freistadt empfehlen uns jedes Jahr Highlights aus ihrem Programm, das sind heuer die Filme „Café Waldluft“, der Kurzfilm „État d‘urgence“ und „Unten”. Die Uraufführung von „Fahr ma obi am Wasser“ zeigen wir in Kooperation mit unserem neuen Partnerfestival, dem Bayerischen Fünf Seen Film Festival. Ruth Beckermanns filmische Auseinandersetzung mit dem Liebesverhältnis zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, „Die Geträumten“, präsentieren wir zusammen mit Literatur Lana. Auch erneuern wir die Kooperation mit dem Museion Bozen und zeigen „The Show MAS go on“, dem ein Künstlergespräch mit der Regisseurin Rä di Martino im Museion folgt.

Made in Südtirol

Die Südtiroler Filmbranche hat sich in den letzten Jahren kräftig entwickelt und in vielen Wirtschaftszweigen Einzug gehalten. Mit den Filmen MADE IN SÜDTIROL stellt das Festival Filme vor, die vom Südtiroler Filmfonds IDM-Südtirol Alto Adige mitfinanziert, in Teilen in Südtirol gedreht wurden und viele lokale Filmschaffende eingebunden haben. In diesem Jahr umfasst diese Reihe neben den beiden Filmen im Wettbewerb „I figli della notte“ und „Die Einsiedler“ vier weitere Filme, darunter den Jugendfilm „Amelie rennt“, der im Februar auf der Berlinale seine Uraufführung erlebte.