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Biographie
20.10.1925 Geboren in Hechingen (Württemberg) als zweiter Sohn des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf und seiner Frau Else 1927 Umzug der Familie nach Stuttgart. Wolf besucht dort die Schicker-Schule und wird Mitglied der Kommunistischen Jung-Pioniere. 1933 Emigration der Familie über die Schweiz und Frankreich nach Moskau. Mit seinem Bruder Markus kommt er auf die Karl-Liebknecht-Schule für Kinder deutscher und österreichischer Antifaschisten. 1936 Die Familie erhält die sowjetische Staatsbürgerschaft. Konrad Wolf wird Mitglied der sowjetischen Pionierorganisation und wirkt in einer kleinen Rolle in dem von Gustav von Wangenheim gedrehten Film Kämpfer mit. 1937 - 1941 Die Geschwister besuchen die 110. Mittelschule in Moskau. Oktober 1941 Nach dem Überfall durch die deutsche Wehrmacht wird die Familie nach Alma-Ata evakuiert. 1942 Als Siebzehnjähriger meldet sich Konrad Wolf im Dezember freiwillig zur Roten Armee. An der Front wird er in der Politabteilung der 47. Armee eingesetzt. Er lernt dort 1944 seinen späteren Freund Wladimir Gall kennen. 1945 Ab Anfang des Jahres gehört die 47. Armee zur 1. Belorussischen Front unter Marschall Shukow. Wolf nimmt an der Befreiung Warschaus und am Angriff auf Berlin teil. Sein Weg nach Berlin führt ihn über Bernau, wo er am 22.4.1945 für kurze Zeit das Amt des sowjetischen Stadtkommandanten übernimmt. Nach Kriegsende wird er Korrespondent der „Berliner Zeitung”, ist vielfältig kulturpolitisch tätig, dabei an der Gründung der DEFA beteiligt. 1946 Kulturreferent der SMAD in Halle und Berlin, verantwortlich für Presse, Film und Theater 17.12.1946 Wolf wird als Oberleutnant aus der Roten Armee entlassen. 1948 Mitarbeiter des Hauses für Kultur der Sowjetunion in Berlin; Abitur an der Abendhochschule der SMAD in Berlin-Karlshorst 1949 - 1955 Regiestudium am Staatlichen Allunionsinstitut für Kinematographie (WGIK) in Moskau bei Grigori Alexandrow, Michail Romm, Sergej Gerassimow 1952 Wolf wird Staatsbürger der DDR und Mitglied der SED. 1953 Regie-Assistenz bei Kurt Maetzigs Film Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse 1955 Studienabschluss mit dem Diplomfilm Einmal ist keinmal, der bei der DEFA produziert wird. 1955 - 1982 Regisseur im DEFA-Studio für Spielfilme 1965 Konrad Wolf wird mit 39 Jahren Nachfolger Willi Bredels als Präsident der Akademie der Künste der DDR und hat dieses Amt bis zu seinem Tode inne. 7.3.1982 Er stirbt vor Abschluss des Dokumentarfilmprojekts Busch singt in Berlin. 1985 Unter der künstlerischen Leitung seines langjährigen Mitarbeiters Wolfgang Kohlhaase und der Regie Lew Hohmanns entsteht 1985 der Dokumentarfilm Die Zeit die bleibt. Ein Film über Konrad Wolf. 18.10.1985 Die Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Potsdam-Babelsberg erhält den Namen Konrad Wolfs.
Filmographie 1951 Freundschaft siegt, RE: Iwan Pyrjew, Joris Ivens (Regie-Assistenz) 1953 Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse, RE: Kurt Maetzig (Regie-Assistenz) 1955 Einmal ist keinmal, RE: Konrad Wolf, DB: Paul Wiens, KA: Werner Bergmann 1956 Genesung, RE: Konrad Wolf, DB: Karl Georg Egel, Paul Wiens, nach dem gleichnamigen Hörspiel beider Autoren, KA: Werner Bergmann 1957 Lissy, RE: Konrad Wolf, DB: Alex Wedding, Konrad Wolf, nach dem gleichnamigen Roman von F. C. Weiskopf, KA: Werner Bergmann 1958/72 Sonnensucher, RE: Konrad Wolf, DB: Karl Georg Egel, Paul Wiens, KA: Werner Bergmann 1959 Sterne, RE: Konrad Wolf, DB: Angel Wagenstein, KA: Werner Bergmann 1960 Leute mit Flügeln, RE: Konrad Wolf, DB: Karl Georg Egel, Paul Wiens, KA: Werner Bergmann 1961 Professor Mamlock, RE: Konrad Wolf, DB: Karl Georg Egel, Konrad Wolf, nach dem gleichnamigen Drama von Friedrich Wolf, KA: Werner Bergmann 1964 Der geteilte Himmel, RE: Konrad Wolf, DB: Christa und Gerhard Wolf, Konrad Wolf, Willi Brückner, Kurt Barthel, nach dem gleichnamigen Roman von Christa Wolf, KA: Werner Bergmann 1966/72 Der kleine Prinz, RE: Konrad Wolf, DB: Angel Wagenstein, nach dem gleichnamigen Märchen von Antoine de Saint-Exupéry, KA: Günter Marczinkowsky 1968 Ich war neunzehn, RE: Konrad Wolf, DB: Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf, KA: Werner Bergmann 1971 Goya, RE: Konrad Wolf, SZ: Angel Wagenstein, Konrad Wolf, DB: Angel Wagenstein, nach dem Roman „Goya oder Der arge Weg der Erkenntnis” von Lion Feuchtwanger, KA: Werner Bergmann, Konstantin Ryshow 1974 Der nackte Mann auf dem Sportplatz, RE: Konrad Wolf, SZ: Wolfgang Kohlhaase, DB: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase, KA: Werner Bergmann 1977 Mama, ich lebe, RE: Konrad Wolf, SZ: Wolfgang Kohlhaase, DB: Konrad Wolf, KA: Werner Bergmann 1980 Solo Sunny, RE: Konrad Wolf, Co-RE: Wolfgang Kohlhaase, SZ: Wolfgang Kohlhaase, DB: Konrad Wolf, Wolfgang Kohlhaase, KA: Eberhard Geick 1982 Busch singt. Sechs Filme über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, Idee und künstlerische Gesamtleitung: Konrad Wolf, DB, DR, MU: Reiner Bredemeyer
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