Bozner Filmtage 2006


RÜCKBLICK 20. BOZNER FILMTAGE 2006
Vom 5. - 9. April wurden im Rahmen der 20. Bozner Filmtage 34 Langfilme und 7 Kurzfilme aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt.
Beim Spielfilmwettbewerb, der zum vierten Mal ausgerichtet wurde, wurde TEXAS von Fausto Paravidino mit dem Preis des Landes Südtirol ausgezeichnet. Der Dokumentarfilmpreis, gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse, ging an die Schweizer Produktion GAMBIT von Sabine Gisiger. Dem Dokumentarfilm GERNSTLS REISEN – AUF DER SUCHE NACH DEM GLÜCK von Franz X. Gernstl wurde eine lobende Erwähnung ausgesprochen. Für das Publikum war heuer BABOOSKA von Tizza Covi und Rainer Frimmel der beste Film im Wettbewerb. Dieser Preis, den die Stadt Bozen zur Verfügung stellt, ging somit an einen Dokumentarfilm, was zeigt, dass diese auch für das Kino immer wichtiger werden.

Die Festivalveranstaltungen besuchten auch heuer wieder rund 4.000 Personen, das Interesse beim Publikum ist unvermindert groß.

Die Eröffnung und auch die darauf folgenden zwei Tage waren geprägt von der Anwesenheit von Wim Wenders, der Gäste, Publikum und Medienvertreter gleichermaßen begeisterte. Ein Höhepunkt war die Vorführung der Langfassung von UNTIL THE END OF THE WORLD, Das fünf Stunden lange Meisterwerk lehrte den Besuchern im Kino wieder einmal das Staunen, bescherte atemberaubende Bilder und einen unvergesslichen Abend, auch weil der Regisseur noch spät in der Nacht angeregt mit den Zuschauern im Kinosaal über den Film diskutierte.
Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung am Samstagabend, bei der Film SOMMER VORM BALKON von Andreas Dresen gezeigt wurde. Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase führte auf spannende und lockere Art in den Film ein. In den Tagen dazwischen gab es angeregte Diskussionen und interessante Begegnungen mit den Regisseuren der gezeigten Filme und Vertretern der Filmbranche.

In der Reihe Südtirol im Film wurden Produktionen aus und über Südtirol gezeigt und ein vielfältiges Bild unserer Heimat gezeichnet. Die Themen reichten von den Tiroler Freiheitskriegen in „Der Judas von Tirol“ (Werner Asam), über das Thema Option und Antifaschismus in „August auf der Flucht“ (Andreas Pichler) bis zur ZDF-Produktion aus dem Jahre 1973 „Der Tote vom Sarntal“ (Rainer Söhnlein), der von einem Mordfall in den Sarntaler Bergen während der letzten Kriegstage 1945 handelt. Einwanderer zur Zeit des Faschismus und heute waren die Themen zweier Kurzfilme „Per chi vien sù dalla campagna“ und „Così vicini, così lontani“. Von der Mythenwelt der ladinischen Berge war der Spielfilm „Aquanitis“ von Peter Mahlknecht inspiriert.
Die Ausstellung war heuer den vergangenen Ausgaben der Filmtage gewidmet. Mit der vollständigen Sammlung von Filmtage-Plakaten und ausgewählten Dokumenten wurde an 20 Jahre Bozner Filmtage erinnert.

Als Gäste konnten wir bei den 20.Bozner Filmtage begrüßen:
Werner Asam (Regisseur) für DER JUDAS VON TIROL
Stefan Betz (Regisseur) und Thomas Blieninger (ausführender Produzent) für GRENZVERKEHR
Giacomo Campiotti (Regisseur) für MAI PIÙ COME PRIMA
Caterina Carone (Regisseurin) für POLVERE
Tizza Covi und Rainer Frimmel (Regisseure) für BABOOSKA
Vittorio Curzel (Regisseur) für NACH DRESDEN
Gerti Drassl (Schauspielerin) für SPIELE LEBEN
Moritz Eheim und Lucas Zanotto (Regisseure) für SPIELELE
Franz X: Gernstl (Regisseur) für GERNSTLS REISEN
Sabine Gräftner (Regisseurin) und Jörg Sambeth (Protagonist) für GAMBIT
Stephan Hartwig (Regisseur) und Franz X. Meiller (Produzent und Schauspieler) für DIE WITTELSBACHER
Wolfgang Kohlhaase (Drehbuchautor) für SOMMER VORM BALKON, SOLO SUNNY und DER BRUCH
Peter Mahlknecht (Regisseur) für AQUANITIS
Hans-Jürgen Panitz und Peter Dollinger (Regisseure) für DENN SIE KENNEN KEIN ERBARMEN
Fausto Paravidino (Regisseur) und Iris Fusetti (Schauspielerin) für TEXAS
Wolfram Paulus (Regisseur) für AUGENLEUCHTEN und WOCHENEND
Andreas Pichler (Regisseur) für AUGUST AUF DER FLUCHT
Mauro Podini (Regisseur) für COSÌ VICINI, COSÌ LONTANI
Barbara Rudnik (Schauspielerin) für OKTOBERFEST
Samir (Regisseur) für SNOW WHITE
Karl Schedereit (Regisseur) für TRAUMWÄSCHE
Giuseppe Schettino (Regisseur) für SCHULE MACHEN
Hans-Christian Schmid (Regisseur) für REQUIEM
Rainer Söhnlein (Regisseur) für Der Tote vorm SARNTAL
Carmen Tartarotti (Regisseurin) für ZWISCHEN GRANT UND ELEND
Sibylle Tiedemann (Regisseurin) für ESTLAND MON AMOUR
Emauele Vernillo (Regisseur) für PER CHI VIEN SU DALLA CAMPAGNA
Wim Wenders (Regisseur) für DON’T COME KNOCKING, UNTIL THE END OF THE WORLD und LA TERRA DELL’ABBONDANZA
Krzysztof Zanussi (Regisseur) für PERSONA NON GRATA