Preis des Landes Südtirol
Unter den sieben zur Auswahl stehenden Spielfilmen fiel die Entscheidung auf „CHRIEG“ von Simon Jaquemet.
Die Filme „HEDI SCHNEIDER STECKT FEST“ von Sonja Heiss, und „WIR SIND JUNG, WIR SIND STARK“ von Burhan Qurbani wurden mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Die Jurymitglieder Eva Mattes, Nikolaj Nikitin und Oliver Rauch begründeten ihre Entscheidung folgendermaßen:
Der Preis für den besten Spielfilm geht an CHRIEG von Simon Jaquemet für seine bewusste Auswahl und den gekonnten Einsatz aller filmgestalterischen Mittel.
Beeindruckt hat uns die unmittelbare und ökonomische Erzählweise, mit der die lieb- und lichtlose Umwelt und die starken Konflikte der Hauptfigur Matteo geschildert werden. In Simon Jaquemets Debüt kommt eine mutige und risikobereite Haltung des Regisseurs zum Ausdruck, die auf die präzise Auswahl seiner Protagonisten und ihr energiegeladenes Spiel vertraut. Die schmutzigen und rohen Bilder haben uns nicht mehr losgelassen. Die beklemmende Atmosphäre in der Stadt und in der Berglandschaft zeigen Matteos Isolation, aus der der talentierte Regisseur seine Zuschauer dennoch mit einer hoffnungsvollen Perspektive entlässt!
Lobende Erwähnung für:
Hedi Schneider steckt fest (von Sonja Heiss)
Für das herausragende Spiel ihrer Hauptdarstellerin Laura Tonke, die mit spielerischer Leichtigkeit und Natürlichkeit die große emotionale Tiefe der Figur füllt.
und
Wir sind jung, wir sind stark (Burhan Qurbani)
Der sich unerschrocken und mit für eine zweite Regiearbeit bemerkenswert souveräner Handhabung der filmischen Mittel einem drängenden, gesellschaftlichen Thema stellt und mit seinem beeindruckenden Schlussbild weit über die Erzählung des Films hinausweist.
Preis der Stiftung Südtiroler Sparkasse
Unter den sieben zur Auswahl stehenden Dokumentarfilmen fiel die Entscheidung auf „DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE“ von Maurizius Staerkle Drux, der Film „I WANT TO SEE THE MANAGER“ von Hannes Lang wurde mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Die Jurymitglieder Tiziana Aricò, Annina Wettstein und Daniele Rielli begründeten ihre Entscheidung wie folgt:
“Zwei der Filme im Wettbewerb haben die Jury besonders überzeugt – einen davon ernennt die Jury einstimmig zum Gewinner – hingegen möchten wir eine Lobende Erwähnung aussprechen für „I want to see the Manager“ von Hannes Lang. Der Film besticht dadurch, dass er mit viel Originalität episodenhaft von der Gegenwart erzählt und gleichzeitig den Blick auf das Ganze nicht verliert. Es handelt sich um einen prägnanten Kommentar zur globalisierten Welt, der eine eigene formale Sprache findet.
Die Familiensaga „Die Böhms“ ist ein vielschichtiges Porträt: nicht nur über eine Familie, sondern auch über die Architektur einer Zeit, einer Familie und dreier Generationen, ohne dabei den gesamtgesellschaftlichen Aspekt aus den Augen zu verlieren. Es gelingt dem Regisseur, die Räumlichkeit der Architektur in eine überzeugende filmische Sprache zu übersetzen. Mit viel Feingefühl zeichnet er die Geschichte eines Mannes im letzten Lebensabschnitt, die gleichzeitig eine Allegorie ist für ein Europa, das seine große Blüte hinter sich hat und vor einer unsicheren kulturellen und wirtschaftlichen Zukunft steht – treffend symbolisiert durch das chinesische Projekt des einen Sohnes. Die Jury prämiert einen Film, dessen Kohärenz vergleichbar ist mit einem der Monumente Gottfried Böhms, und sie prämiert einen talentierten jungen Regisseur, der die Dichte des Themas adäquat und mit viel Gefühl für Musikalität umsetzt.
Publikumspreis der Stadt Bozen
Das Publikum entschied sich für
HUBERT VON GOISERN – BRENNA TUAT’S SCHON LANG von Marcus H. Rosenmüller
Preis für den besten Kurzfilm NO WORDS AWARD, gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse
Unter den 26 zur Auswahl stehenden Kurzfilmen fiel die Entscheidung auf „LILA“ von Carlos Lascano.
Begründung: Dieser Film erzählt auf lebhafte Weise eine originelle Geschichte, voller Optimismus, und vereint dabei Fiktion mit Animation. Technik und Ästhetik sind perfekt und übermitteln vom Anfang bis zum Ende die positive Botschaft des Drehbuches. Ein hervorragender Kontrast zu den Ängsten und Katastrophen in dieser schier unendlich scheinenden aktuellen Krise.
“Wenn jeder einzelne auch nur einen kleinen Beitrag leistet, wird sich unsere Welt verändern”.
Die Filme „Eideann“ von Alvaro Granados und „Flash“ von Alberto Riuz Rojo wurden mit einer lobenden Erwähnung bedacht.
Begründung für „Eideann“: Ein origineller Animationsfilm mit einer gut gelungenen grafischen Umsetzung. Eine Geschichte voller Humor und für alle verständlich. Sie hat die Kraft, die Aufmerksamkeit des Publikums vom Anfang bis zum Ende am Leben zu halten.
Begründung für „Flash“: Ein ungewöhnlicher Kurzfilm, originell und voller Spannung. Ein solides Drehbuch, ein gelungener Schnitt und eine Musik, die mit der Geschichte harmoniert.
Ein intelligenter und berührender Film.
Publikumspreis NO WORDS, gestiftet von der Stiftung Südtiroler Sparkasse
Das Publikum entschied sich für:
“Lila” von Carlos Lascano, Spanien 2014